The African Union's (AU) peacebuilding efforts in The Gambia reflect the organization's growing responsibility in this field. From 2018 to 2020, the AU deployed the African Union Technical Support Team to The Gambia (AUTSTG). Drawing on interviews and document and media analyses in 2020/2021, this PRIF Spotlight examines this novel mode of engagement and points out an emerging dilemma: The AUTSTG was successful as a technical and pragmatic intervention. However, this only came at the expense of supporting long-term political processes and thus undermined the AU's holistic peacebuilding policy.
How do African citizens experience and evaluate African regional interventions? This research report examines the case of The Gambia to assess local perceptions of the African Union and ECOWAS, particularly of their interventions in that country since 2016. It is the result of collaborative and empirically comprehensive research carried out across the country in 2021/2022. We demonstrate that perceptions of the interventions in The Gambia are complex and diverge starkly, at times even contradicting each other. We explain this complexity as resulting from spatial, temporal, and sociopolitical factors that affect how these African regional interventions are (differently) perceived.
How do African citizens experience and evaluate African regional interventions? This research report examines the case of The Gambia to assess local perceptions of the African Union and ECOWAS, particularly of their interventions in that country since 2016. It is the result of collaborative and empirically comprehensive research carried out across the country in 2021/2022. We demonstrate that perceptions of the interventions in The Gambia are complex and diverge starkly, at times even contradicting each other. We explain this complexity as resulting from spatial, temporal, and sociopolitical factors that affect how these African regional interventions are (differently) perceived.
Internationale Interventionen zur Friedenskonsolidierung sind seit den 1990er Jahren in der internationalen Politik in den Vordergrund gerückt. Dieser Wandel hat zu umfangreichen Untersuchungen über die Bedingungen für erfolgreiche Interventionspraktiken und die normativen Spannungen, die sie in den Zielländern oft hervorrufen, geführt. Der wissenschaftliche Diskurs hat die sich entwickelnden Ansätze der internationalen Friedenskonsolidierung in mehreren turns konzeptualisiert: Das Konzept des liberal peacebuilding wurde mit dem Fokus auf local ownership kritisch beleuchtet, gefolgt vom Ruf nach robusteren oder pragmatischeren Mandaten. Immer wieder wird auch die konzeptionelle Debatte über die verschwimmenden Grenzen zwischen Friedenskonsolidierung (peacebuilding) und Friedenserhaltung (peacekeeping) geführt. Eine zentrale Frage, die sich aus den genannten Debatten ergibt, betrifft die Rolle von Zwang in der Friedensförderung: Erleben wir eine Verschiebung hin zu mehr zwangsbasierten (robusten) Ansätzen? Oder hat die Kritik an der liberalen Friedenskonsolidierung und die zunehmende Bedeutung von sogenannten "neuen" Akteuren aus dem Globalen Süden zu einem Trend von weniger Zwang (light footprint) und einer stärkeren Berücksichtigung von local ownership und Inklusivität geführt? Aufbauend auf einem Literaturstand zur Konzeptualisierung von Zwang schlägt dieses Working Paper einen konzeptionellen Rahmen vor, um die Rolle von Zwang in der Friedensförderung zu untersuchen. Es untersucht die komplizierte Beziehung zwischen Zwang und Frieden und beschreibt die verschiedenen Erscheinungsformen von Zwang in der Friedensförderung. Der konzeptionelle Rahmen wird beispielhaft in einer Untersuchung afrikanischer regionaler Reaktionen auf Putsche als Zwangsregime veranschaulicht. Abschließend unterstreichen wir die Notwendigkeit einer systematischen Betrachtung von Zwang in der Friedensforschung und heben dessen Bedeutung für die Gestaltung der Ergebnisse und der Wirksamkeit von internationalen Interventionen hervor.
Die Studie "Frieden und Entwicklung 2020" analysiert aktuelle Entwicklungen, Erfahrungen und Herausforderungen und leitet daraus praxisorientierte Empfehlungen für die deutsche und internationale EZ ab. Sie wurde im Rahmen eines Ressortforschungsvorhabens für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erstellt. Methodisch stützt sich die Analyse auf 30 Interviews mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Weltregionen und ergänzt diese auf Basis einer Auswertung von Policy-Dokumenten und der einschlägigen Forschungsliteratur.